Warum ich meine Yoga-Ausbildung nicht an einem Stück absolvieren konnte - und warum ich trotzdem daran festhalte.

Ein Schritt vor, zwei zurück: Meine Yoga-Ausbildung

Ich könnte immer noch vor Freude in die Luft springen, wenn ich daran denke: Ich werde Yogalehrerin – endlich! Eigentlich weiß ich schon richtig lange, dass das genau mein Ding ist und doch hat es bisher nie so richtig klappen wollen. Schon 2022 habe ich meine Ausbildung begonnen – und dann ist alles doch wieder ganz anders gekommen.

Selber üben reicht nicht: Warum eine Yoga-Ausbildung?

Ich würde nicht sagen, dass ich Yoga schon immer geliebt habe. Seit ich Eat, Pray, Love gelesen habe, finde ich es interessant. Da ich mir anfangs jedoch die Asanas mit Hilfe von Büchern selbst versucht habe beizubringen, schlug das Interesse schnell in Frustration um. In einem meiner sehr frühen Blogartikel habe ich schon einmal über meinen holprigen Weg zum Yoga geschrieben.

Glücklicherweise hat sich die Frustration irgendwann wieder zurückentwickelt und Platz für Neugier und Begeisterung gemacht. Und die ist bis heute geblieben. Wenn ich regelmäßig Yoga praktiziere (sei es durch Asana-Praxis, Atemübungen, Meditation oder die Anwendung yogischer Prinzipien im Alltag), geht es mir besser. Ich fühle mich ausgeglichener, zufriedener – irgendwie im Reinen mit mir selbst. Dieses Wissen und Gefühl wollte ich unbedingt weitergeben – und zwar richtig. Also fing ich 2022 voller Vorfreude eine flexible Online-Ausbildung an. Aber schon nach kurzer Zeit sollte sich alles ändern.

Aus und vorbei?

Und mit alles meine ich wirklich (fast) alles. Ich merkte Tag für Tag, wie mein Antrieb schwand, bis ich es morgens manchmal nicht mal mehr aus dem Bett schaffte. Ich zweifelte an mir selbst, konnte mich überhaupt nicht mehr ausstehen und starrte entweder innerlich völlig leer an die Decke oder rollte mich weinend auf dem Sofa zusammen. Anfang 2023 erhielt ich dann eine Diagnose: mittelgradige Depression.

Ich hatte das Glück, vergleichsweise schnell einen Therapieplatz zu bekommen und lange genug krankgeschrieben zu werden. Doch an die Yoga-Ausbildung war zu dem Zeitpunkt wirklich nicht zu denken. Deswegen legte ich sie auf Eis und ließ schweren Herzens den Zeitraum von einem Jahr, den ich für die Bearbeitung hatte, verstreichen.

Frag. Nach.

Gegen Ende meiner Therapie begann ich, gemeinsam mit meiner Therapeutin, wieder Pläne zu schmieden. Ich wollte auf keinen Fall in meinen alten Beruf zurück, sondern etwas wirklich Sinnvolles machen. Und weil man in Deutschland nun mal selten irgendwo anfangen kann zu arbeiten, ohne vorher darin ausgebildet worden zu sein, entschied ich mich, nochmal zu studieren.

So verging ein weiteres Jahr mit neuen Menschen, Eindrücken und gaaanz viel Lernen (und nebenbei Arbeiten, weil so ein Studium verdammt teuer ist). Bis Anfang 2025 der Wunsch, Yogalehrerin zu werden, wieder in meinem Hinterkopf anklopfte. Aber nochmal eine Ausbildung bezahlen? Von welchem Geld? Und bei der Yogaschule meiner alten Ausbildung anfragen, ob ich irgendwie weitermachen kann? Davor hatte ich zu viele Hemmungen, denn irgendwie schämte ich mich dafür, dass ich aufgehört habe, auch wenn ich wusste, dass ich nichts dafür konnte.

Irgendwann nahm ich aber doch meinen Mut zusammen, schilderte kurz, warum ich aufhören musste und fragte nach einer Möglichkeit, die Ausbildung wieder aufzunehmen. Und das ist wohl eins der größten Learnings aus der Geschichte: Frag. Nach. Und bitte um Hilfe. Denn siehe da: es war überhaupt kein Problem.

Was mich bestärkt hat, weiterzumachen – und warum gerade jetzt

Ich stecke also wieder mitten in meiner Ausbildung und könnte nicht glücklicher sein. Mein großer Antrieb ist nach wie vor der Wunsch, wirklich was für andere zu verändern – und zwar ganz unmittelbar.  Yoga ist so ein großartiger Weg, um ein zufriedenes und mitfühlendes Leben zu führen und ich möchte, dass so viele Menschen wie möglich davon profitieren. Ich finde nämlich, so gesamtgesellschaftlich könnten wir ruhig mal wieder ein bisschen netter zueinander sein. Jeden Tag merke ich die Auswirkungen meiner Praxis – auch wenn ich nicht jeden Tag auf der Matte stehe. Und ich bin fest davon überzeugt, dass die Prinzipien, die Yoga uns lehrt, auch und vielleicht sogar ganz besonders heute aktuell und notwendig sind.

Ich habe zwar aktuell mehr zu tun als zuvor – Studium, diverse Praktika, familiäre Turbulenzen – aber ich glaube, wenn ich den Energieschub, den ich gerade habe, nicht nutze, mache ich es gar nicht mehr. Denn den perfekten Zeitpunkt gibt es nie und Ausreden finden sich sowieso immer. Außerdem ist Yoga gerade in schwierigen Zeiten ein großartiger Anker, der es ermöglicht, gut für sich selbst zu sorgen, auch wenn rundherum gerade Chaos herrscht.

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