Mein holpriger Weg zum Yoga

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Blättert man durch die Reportagen einer Yoga-Zeitschrift, beschreiben viele Menschen dort ihren Weg zum Yoga sehr romantisch und als spirituell geleitet. Meine Yogapraxis begann mit der Yogilates-DVD meiner Mutter – also mit Romantik und Spiritualität pur. Nicht. Wir haben uns ins Wohnzimmer gelegt, unkontrolliert rumgehampelt und uns vor Lachen dabei fast in die Hose gemacht. Zu diesem Zeitpunkt war mir eben noch nicht so ganz klar, worauf es beim Yoga wirklich ankommt.
Auch später, als ich auf einem Youtube-Kanal fleißig Übungen nachgeturnt habe, wollte die Begeisterung für diesen Sport in mir nicht aufsteigen. Kein Wunder, ich hatte schließlich auch keinen Plan, was ich da eigentlich mache. Und so legte ich das Thema Yoga für mich erstmal eine ganze Zeit lang auf Eis.

Jeden Tag auf der Matte – ein Urlaub voller Yoga

Erst letztes Jahr im Sommer wagte ich mich wieder langsam und vorsichtig auf die Matte bzw. auf den Teppich. Im Sommerurlaub entdeckte ich beim Lebensmitteleinkauf eine Yoga-Zeitschrift mit einer jungen Frau auf dem Cover, die an einem sonnigen Strand unter einem riesigen Baum im Lotussitz saß und in die Kamera strahlte. Prompt wurde die Zeitung gekauft (Ja, mit schönen Bildern kriegt man mich.) und ich erfuhr, dass es sich bei dieser Frau um Rachel Brathen handelte – eine Schwedin, die in die Karibik ausgewandert ist und dort als Yogalehrerin arbeitet. In der Karibik! Jeden Tag! Ich war sofort hin und weg, abonnierte ihren Instagram-Account und wurde dort nach über zwei Jahren Pause selber wieder aktiv.
Viel wichtiger war jedoch, dass ich wieder richtig Lust auf Yoga bekam. Da ich im Urlaub keine konstante Internetverbindung hatte, war ich gezwungen, auf Bücher auszuweichen, um die Yogahaltungen (Asanas) zu lernen. Rückblickend war das fehlende Internet wahrscheinlich der springende Punkt, warum ich Yoga endlich verstanden habe.
Ich bestellte direkt zwei Bücher: Rachel Brathens „Yogagirl“ (auf Englisch) und ein eher praktisch orientiertes Buch auf deutsch, in dem Asanas speziell für Anfänger Schritt für Schritt erklärt wurden. Beim Lesen probierte ich direkt die einzelnen Haltungen aus und hatte irgendwann so viele auswendig gelernt, dass ich bald einen Sonnengruß ausführen konnte. Alleine das hatte mich in den Videos immer jede Menge Nerven gekostet, da ich mich jedes Mal verrenken musste, um auf dem Bildschirm nachzuschauen, was ich als Nächstes machen musste.

Zusätzlich erfuhr ich, dass es beim Yoga nicht nur auf die Körperübungen, sondern vor allem auch auf die Atmung ankommt. Die Asanas sollen im Einklang mit dem Atem ausgeführt und die Geschwindigkeit der Ausführung auf die Geschwindigkeit der Atmung abgestimmt werden. Sowas muss man erstmal wissen. Im Sportunterricht erklärt einem ja auch irgendwie niemand, dass so ein Sit-up leichter geht, wenn man beim Anheben des Oberkörpers nicht krampfhaft versucht, einzuatmen.

Yoga wurde während des Urlaubs zu meinem täglichen Morgenritual. Da wir am Meer waren, radelte ich ab und zu auch einfach mal zum Meditieren zum Strand. Bot sich ja an.
Nach einiger Zeit merkte ich, dass ich generell entspannter und gleichzeitig fitter wurde. Ja, ich habe Muskeln in meinem unsportlichen Körper gefunden!

Yoga und Motivation

Nach dem Urlaub habe ich versucht, Yoga so gut es eben ging, in meinen Alltag zu integrieren. Auch wenn es mir manchmal schwer gefallen ist, mich aufzuraffen. Man kennt das ja.
Dann hat Rachel im Oktober die Plattform OneOeight ins Leben gerufen. Hier hole ich mir nun meine fast tägliche Dosis Yoga, sowie ab und zu eine geführte Meditation, oder das ein oder andere Rezept.
Manchmal habe ich immer noch eine kleine Flaute. Letztens hatte ich wieder eine Yogapause von sechs Wochen, weil ich mich einfach nicht motiviert gekriegt habe. Jetzt habe ich allerdings erstmal Semesterferien und da fällt es mir deutlich leichter, nach dem ersten halben Frühstück (Auf leeren Magen krieg ichs irgendwie nicht hin.) eine Runde Yoga einzuschieben. Die letzten zwei Wochen habe ich jeweils fünf Tage lang geübt und ich glaube, ich war noch nie so fit.

Und nein, ich war früher nicht gut in Sport. Eigentlich dachte ich immer, ich kann überhaupt keinen Sport und nichts macht mir Spaß. Das hat sich jetzt aber zum Glück geändert und ich komme immer wieder zum Yoga zurück, auch wenn ich zwischendurch aus Faulheit mal eine Pause einlege. Man muss eben einfach ein bisschen rumprobieren, bis man etwas findet, was einem liegt.


Hi, ich bin Natalie, Foodie und Yoga-Praktizierende aus Leidenschaft, Beraterin für vegane Ernährung und Ergotherapie-Studentin.

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