Vor einiger Zeit habe ich dir bereits Tipps gegeben, wie du beim Einkaufen von Obst und Gemüse Plastikmüll einsparen kannst. Heute begeben wir uns quasi auf die nächste Schwierigkeitsstufe und kümmern uns um trockene Vorräte. Das beinhaltet alles, was sich gut eine lange Zeit im Vorratsschrank lagern lässt, wie Mehl, Nudeln, Kaffee, Trockenfrüchte, Nüsse, Gewürze, Hülsenfrüchte, etc.
Diese Lebensmittel bekommst du im Supermarkt in der Regel nur in jede Menge Plastik eingeschweißt. Deshalb benötigst du für den Unverpackt-Einkauf deiner trockenen Vorräte ein bisschen mehr Vorbereitung und Planung, als sonst.
Unverpackt einkaufen – mögliche Anlaufstellen
Natürlich gilt es zuerst einmal, herauszufinden, wo man überhaupt einkaufen gehen kann, wenn man auf Verpackungsmüll verzichten möchte. Mittlerweile ist das zum Glück gar nicht mehr so schwer, wie noch vor 1-2 Jahren.
1. Unverpackt-Läden
Erfreulicherweise sprießen in letzter Zeit immer mehr Läden aus dem Boden, die Plastikverpackungen komplett aus ihren Regalen verbannt haben. Das Konzept erinnert ein bisschen an die Tante-Emma-Läden, die die meisten von uns wahrscheinlich nur noch aus alten Filmen, oder den Erzählungen unserer Großeltern kennen: Man bringt seine eigenen Behälter mit und füllt diese dann mit den Dingen und genau in der Menge auf, die man gerade braucht. Du findest dort alles, was du auch im „normalen“ Supermarkt bekommst, bloß halt ohne Verpackung.
Ganz davon abgesehen, dass Unverpackt-Läden deshalb extrem nachhaltig sind, ist das Einkaufen dort ein wahres Erlebnis. So schön entschleunigt, wie in meinem Lieblings-Unverpackt-Lädchen habe ich noch nie eingekauft. Dadurch entsteht auch ein ganz neues Bewusstsein für die Lebensmittel, die da im Einkaufskorb landen – eine kleine Achtsamkeitsübung ist also im Einkauf direkt mit inbegriffen. Einen ausführlichen Artikel über unseren Lieblingsladen mit vielen großartigen Bildern kannst du übrigens bei meiner Freundin Jenni lesen.
Nun gibt es in Deutschland zwar mittlerweile einiger dieser kleinen Supermärkte, aber trotzdem sind sie noch nicht überall gang und gäbe. Um dir einen groben Überblick zu verschaffen, wo der nächste verpackungsfreie Laden in deiner Nähe ist, hat Shia auf ihrem Blog nicht nur eine Liste angefertigt, sondern auch direkt eine Google Karte dazu erstellt. Du findest in der Auflistung neben Unverpackt-Läden auch solche, die eigentlich verpackte Ware verkaufen, zusätzlich dazu aber auch lose Ware im Sortiment haben. Die Liste und die Karte findest du hier. Bei Shia findest du außerdem jede Menge weiterführende Informationen. Sie ist quasi die Vorreiterin für unverpacktes Einkaufen.
2. Märkte
Falls es keinen Unverpackt-Laden in deiner Nähe gibt, lohnt sich ein Besuch auf dem Wochenmarkt. Dort gibt es oft Stände, die lose Nüsse und Trockenfrüchte verkaufen und mit ein bisschen Glück findest du auch Nüsse und Antipasti.
Auf Weihnachtsmärkten gibt es außerdem neben klassischen Süßigkeiten auch gebrannte Mandeln und Stände, die Tee und Gewürze anbieten. Wenn du Glück hast, sind diese noch nicht eingeschweißt.
3. Bioläden
Nüsse und Trockenfrüchte findest du auch oft unverpackt im Bioladen – meist in einem großen Spender in der Nähe vom Obst und Gemüse. Hier empfiehlt es sich, einen leichten Beutel mitzunehmen, da das Gewicht des Behälters an der Kasse meist nicht abgezogen werden kann.
4. Teehäuser und Kaffeeröstereien
In vielen Städten gibt es mindestens eines dieser kleinen Teehäuser, oder eine Kaffeerösterei, die ihre Produkte in großen Behältern auf Lager haben und die problemlos in dein mitgebrachtes Gefäß umgefüllt werden können.
Unverpackt einkaufen leicht gemacht
Gerade am Anfang ist es wahnsinnig ungewohnt, verpackungsfrei einzukaufen. Als ich zum ersten Mal im Natürlich Unverpackt stand, war ich sogar einigermaßen nervös – wie funktioniert das denn jetzt eigentlich?
Keine Panik auf der Titanic! Das hört sich alles erstmal komplizierter an, als es ist.
Wenn du einen entsprechenden Laden für deinen plastikfreien Einkauf gefunden hast, solltest du dich als Nächstes um passende Gefäße kümmern. Hast du noch alte Gläser rumstehen? Oder ausgediente Papiertütchen, die du nochmal verwenden kannst? Immer hilfreich ist außerdem der gute alte Stoffbeutel. Zur Not kannst du in den meisten Unverpackt-Läden auch kleine Stoffbeutel und Weckgläser kaufen, in die du deine Einkäufe einfüllen kannst. Manchmal steht dort sogar ein Korb, in dem Kunden ihre alten Gläser für andere Kunden spenden können – vielleicht wirst du da ja auch fündig. Und wenn du dir unsicher bist, hilft dir das Ladenpersonal bestimmt gerne weiter.
Viele weitere nützliche Infos und eine Checkliste für deinen Einkauf findest du ebenfalls bei Shia.
Was sind deine Erfahrungen mit dem unverpackten Einkaufen? Kennst du noch weitere Anlaufstellen, in denen du trockene Lebensmittel ohne Verpackung bekommst? Rein damit in die Kommentare!