Grünkohlsalat und ich standen lange auf Kriegsfuß miteinander. Irgendwie war er mir immer zu zäh und wurde mit jedem Kauen mehr im Mund. Jegliche Versöhnungsversuche habe ich deshalb für längere Zeit auf Eis gelegt, bis ich vor Kurzem auf Pick up Limes, einem meiner Lieblings-Youtube Channel, ein Video mit Grünkohlsalat entdeckt habe.
Dieses Video hat mir vor Augen geführt, dass Grünkohl und ich sogar gemeinsame Interessen haben: wir lieben Massagen! Und natürlich scheiterte unser Verhältnis bisher immer daran, dass ich dieses Interesse nicht berücksichtigt hatte. Um es auf den Punkt zu bringen: man muss den Grünkohl ein bisschen kneten, damit er eine knackig-salatige Konsistenz bekommt und man ihn auch in rohem Zustand kauen kann.
Außerdem ist es ganz hilfreich, die Blätter direkt in mundgerechte Stücke zu zerkleinern. Was Grünkohl auch weicher werden lässt, ist Salatsoße oder Vinaigrette. Du kannst ihn also schonmal ein bisschen ziehen lassen, bevor du ihn servierst. Allerdings solltest du das nicht zu lange ausreizen, sonst hast du hinterher Algensalat. Das wollen wir ja auch nicht.
Da Grünkohl eines meiner Lieblings-Wintergemüse ist (und jetzt auch in der Form von Salat), habe ich mir eine Salatkreation überlegt, die genau das aufgreift, was uns die Natur jetzt bietet: Äpfel, Walnüsse (dieses Jahr sogar gefühlt tonnenweise), naja… und Räuchtertofu und Granatapfelsaft.
Herausgekommen ist ein knackiger Salat, der leicht fruchtig schmeckt, satt macht und vor Vitamin C nur so strotzt:
- 500 g Grünkohl
- 200 g Räuchertofu
- 1 Apfel ((süßere Sorte))
- 2 Handvoll Walnusskerne
- 1 EL Walnussöl
- 2 EL Granatapfelsaft
- Salz
- Pfeffer
Zupfe zunächst die Grünkohlblätter von den Stielen und zerkleinere sie in mundgerechte Stücke. (Wir wollen ja keine ganzen Bäume essen.)
Wasche sie einmal gründlich durch und knete sie dabei etwas, als würdest du den Grünkohl massieren wollen. Lasse ihn anschließend abtropfen.
Schneide in der Zwischenzeit den Tofu in Würfel. Brate diese in einer Pfanne scharf an, so dass sie von allen Seiten schön knusprig werden. Nach Geschmack mit Salz und Pfeffer würzen.
Schneide nun den Apfel in feine Stückchen und zerkleinere die Walnüsse etwas. Das geht ganz einfach, wenn die sie in ein Tuch wickelst und ein paar Mal mit einem schweren Messergriff draufhaust.
Für die Vinaigrette verrühre das Öl mit dem Granatapfelsaft und etwas Salz und Pfeffer.
Dann bist du auch schon fertig für’s Anrichten: Zuerst den Grünkohl auf den Tellern, dann den Apfel, dann die Vinaigrette und zum Schluss Tofuwürfel und Nüsse. Ging doch ganz schnell, oder?
Tipp: Wenn dir der Grünkohl nach seiner Massage immer noch zu hart ist, kannst du ihn schon vorab mit den Apfelstückchen und der Vinaigrette in eine Schüssel geben. Er wird dann nochmal etwas geschmeidiger.
Grünkohlsalat ist ein geniales Essen, wenn man so richtig Lust auf etwas Herzhaftes hat, gleichzeitig aber auch irgendwie gesund essen möchte. Dieses Dilemma hatte ich heute im Supermarkt wirklich. Ich dachte erst an Kartoffelbrei, aber allein der Gedanke daran war mir zu fettig. PMS lässt grüßen.
Wie isst du Grünkohl am liebsten? Hast du ihn schonmal als Salat probiert? Schreib mir gerne dein Lieblingsrezept in die Kommentare!