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Yoga im Fitnessstudio: bitte, bitte nicht!

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Yoga im Fitnessstudio ist nicht nur kein "richtiges" Yoga, sondern kann auch gefährlich werden.

Das neue Jahr ist immer noch relativ frisch, bei den meisten halten sich die guten Vorsätze auch noch wacker und die Fitnessstudios sind immer noch ganz gut gefüllt. Mehr Sport. Mehr Bewegung. Gesünder leben. Eine neue Sportart ausprobieren. Ob aus Neugier, dem Bedürfnis nach einem gesünderen Lifestyle, oder aus Sportsgeist – die Klassiker unter den Vorsätzen bringen jedes Jahr auch neue Yogis auf die Matten. Dabei ist es prinzipiell erstmal egal, wo sich diese besagte Matte befindet. Man möchte dieses Yoga ja erstmal nur ausprobieren.
Dabei kann Yoga im Fitnessstudio alles andere als gesund sein, gerade für Yoga-Anfänger.
 

Warum Yoga im Fitnessstudio nicht zu empfehlen ist

 
Grundsätzlich sind Neujahrsvorsätze ja etwas Gutes, denn meistens ist man zum Jahreswechsel extra motiviert, seine Ziele auch umzusetzen. Das Problem an der Sache: Du bist nicht der/die Einzige mit deinem Vorhaben, was nicht selten dazu führt, dass Studios und deren Kurse zum Jahresanfang hoffnungslos überfüllt sind. Warum das kacke ist, liegt auf der Hand:


Du hast keinen Platz zum Üben und/oder bekommst keine Matte, oder Hilfsmittel mehr ab.

Je nachdem, wie viel Puffer du zwischen deiner Ankunft im Kursraum und dem Beginn des Kurses hast, kann es durchaus eine Herausforderung werden, dich noch irgendwo zwischen die bereits Anwesenden zu quetschen. Aber auch, wenn du als Erste/r im Raum bist, heißt das nicht automatisch, dass du auch genug Platz zum Üben abbekommst. Spätestens, wenn der Übungsleiter etwas sagt, das in Richtung „So, jetzt rücken wir alle mal ein bisschen näher zusammen!“, weißt du, was ich meine.
Da Yoga sich mittlerweile einer immer größeren Beliebtheit erfreut, sind die Kurse meistens nicht nur kurz nach dem Jahreswechsel, sondern vielmehr permanent überfüllt. Das liegt nicht zuletzt daran, dass die Kurse oft in der Mitgliedschaft im Fitnessstudio inbegriffen sind und somit deutlich günstiger sind, als der Besuch in einer Yoga Shala.
Damit sind wir auch schon beim zweiten Kritikpunkt angelangt. Die Preise für Yoga im Fitnessstudio sind nicht zuletzt deshalb so lächerlich gering, weil oft keine ausgebildeten Yogalehrer die Leitung der Kurse übernehmen, sondern die angestellten Fitnesstrainer, die dir normalerweise Hilfestellung an den Geräten geben.


Du hast also keine Betreuung durch einen ausgebildeten Yogalehrer.

Es ist nicht so, dass jemand, der keine Yogalehrerausbildung gemacht hat, nicht auch Yoga unterrichten könnte. Sicher üben die Kursleiter auch selbst regelmäßig. Das bedeutet jedoch nicht, dass sie auch über die Fähigkeit verfügen, es zu vermitteln, geschweige denn, Hilfestellung zu geben und auf deine Ausrichtung zu achten. Yoga selbst üben und Yoga unterrichten sind zwei völlig verschiedene Paar Schuhe.
Das führt wiederum zu einem weiteren Problem (ich liebe es, wenn Sachen miteinander verknüpft sind!), welches nochmal verstärkt wird, wenn der Kursraum brechend voll ist.


Du gehst aufgrund fehlender Hilfestellung ein erhöhtes Verletzungsrisiko ein.

Um mal ein bisschen aus dem Nähkästchen zu plaudern: Als ich im Fitnessstudio in einem Yogakurs war, sah das folgendermaßen aus: Der vorherige Kurs war noch nicht zu Ende, da drängelte sich schon eine riesige Menschenmasse (vorwiegend Frauen) vor der Tür und wartete ungeduldig auf Einlass. Während des Kurses war die Trainerin zwar super lieb und hat versucht, so gut es eben ging, alles durch ihr Mikro zu erklären, konnte aber nicht zu jedem Einzelnen hingehen und Hilfestellung geben. Ich möchte ehrlich gesagt gar nicht wissen, wie mein Herabschauender Hund damals aussah. Was mir jedoch aufgefallen ist, waren jede Menge überdehnte Ellbogen und merkwürdig gedrehte Kniescheiben, sowie völlig verbissene Gesichter.


Das Ding ist Folgendes:

Zum Yoga im Fitnessstudio gehen meist nur diejenigen, die noch nie in einem „richtigen“ Yogastudio waren, sprich Yoga-Anfänger.
Gerade die sollten aber genau NICHT dorthin gehen, sondern sich in die Hände eines erfahrenen Lehrers begeben. Am allerbesten ist eine Einzelsession für den Anfang, in der dein Lehrer/deine Lehrerin genau schauen kann, wie sich sein Körper in verschiedenen Haltungen verhält und dir alles in Ruhe erklärt.
Die Suche nach einem passenden Yogastudio ist gar nicht so kompliziert, wie du vielleicht denkst und lohnt sich insofern, als dass du wirkliches Yoga kennen lernst.


Beim Yoga im Fitnessstudio steht der sportliche Aspekt im Vordergrund. Yoga ist aber kein Sport.

Yoga ist viel mehr, als mehr oder weniger komplizierte Gymnastikübungen, die es möglichst genau nachzuturnen gilt. Leider geht das in den Fitnesskursen total unter, oder findet überhaupt gar keine Beachtung. Das ist nicht nur extrem schade, sondern streng genommen auch kein Yoga.
Wenn du also im neuen Jahr fitter werden möchtest, bist du vielleicht in einem Aerobic- (gibt es das überhaupt noch?) oder Pilateskurs besser aufgehoben. Hier steht und stand schon immer die körperliche Fitness im Vordergrund und das Verletzungsrisiko ist deutlich geringer.
Oder möchtest du gerne mal etwas tiefer in dich hineinhorchen, eine völlig neue Erfahrung – nicht nur auf körperlicher, sondern auch auf geistiger Ebene – machen? Dann kann ich dir nur ans Herz legen, dir einen guten Yogalehrer/ eine gute Yogalehrerin zu suchen. Ich habe in meinen anderthalb Jahren Yogapraxis extrem viel über mich und das, was ich im Leben erreichen möchte gelernt und das liegt vor allem daran, dass ich immer wieder großartigen, gut ausgebildeten Lehrerinnen und Lehrern begegnet bin, die mir schlicht und einfach die richtigen Fragen gestellt und mir sensationelle Tools mit auf den Weg gegeben haben.
Was auch immer deine Ziele und Vorsätze sind: Hab ein großartiges neues Jahr!


Hi, ich bin Natalie, Foodie und Yoga-Praktizierende aus Leidenschaft und demnächst auch Beraterin für vegane Ernährung.

Hier findest du Inhalte und Kurse rund um meine Lieblingsthemen Achtsamkeit, Entspannung, Bewegung und Ernährung.

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