Minimalistisch bleiben – 10 rebellische Tipps gegen den Konsum

Minimalismus ist toll. Sobald wir die Wohnung einmal ausgemistet haben, lebt es sich gleich viel unbeschwerter. Mit ein paar einfachen Tipps bleibt das auch so.

Vor Kurzem bin ich in einem Blogger-Forum auf einen Artikel aufmerksam geworden, in dem eine Bloggerin ihren Unboxing-Artikel einer Abobox beworben hat. Der Inhalt dieser Kiste: die neuen Food-Trends. Von der fertig abgepackten To-go-Mahlzeit mit Quinoa bis zum Einhorntörtchen war da alles drin, was das Konsumentenherz begehrt.


Aber tut es das wirklich? Brauchen wir immer sofort das Neueste vom Neuen?

Während ich immer noch wie hypnotisiert auf die Vorschau des Titelbilds starrte, wurde ein Gedanke in meinem Kopf immer lauter: „Wer braucht so einen Scheiß? Und wer gibt für sowas ernsthaft Geld aus?“
Und dann musste ich an mein Küchenregal denken, das ich vor zwei Wochen ausgemistet habe und konnte mir ein schuldbewusstes Grinsen nicht verkneifen. Meine aussortierten Lebensmittel bestanden hauptsächlich aus Superfood-Pulvern: Weizengras, Carob, Baobab, Moringa. Ich bin vor einiger Zeit dem Superfood-Hype verfallen, habe so viel wie möglich von dem Zeug in meine Smoothies gemixt, um möglichst viel Gesundes in möglichst kurzer Zeit zu mir zu nehmen.
Das ging etwa einen Monat so. Dann hatte ich die Nase voll davon und die Gläser und Dosen sind in der hintersten Ecke des Regals verschwunden und wurden nie wieder angerührt.
Im Grunde ist das doch mit jedem Trend so: Am Anfang ist alles neu und aufregend, man muss es sofort haben und ausprobieren. Nur um dann nach kurzer Zeit zu merken, dass man eigentlich auch sehr gut ohne diese neue Sache auskommt – und es vorher ja auch ohne funktioniert hat. Und das trifft eben leider nicht nur auf „dieses eine“ Kleid, zu , was seit Jahren im Schrank verstaubt, sondern auf so ziemlich alles, was man käuflich erwerben kann.


Ausmisten ist nur der Anfang

Irgendwann packt es einen dann. Man regt sich auf, weil man trotz vollem Kleiderschrank nichts zum Anziehen findet. Man flucht, weil einem aus dem Küchenschrank alles entgegen fliegt, sobald man die Tür öffnet. Und dann beschließt man, im großen Stil auszumisten. Alles was man nicht braucht, nicht benutzt, oder nicht mehr anzieht, muss raus – möglichst sofort.
Ich kenne solche Aktionen nur zu gut und sie sind ein wunderbarer Zeitvertreib für regnerische Nachmittage. Allerdings ist das nur die Spitze des Eisbergs. Um unser Anhäuf-Problem in den Griff zu bekommen, müssen wir es tief unten an der Wurzel packen. (Und das erfordert einiges an Geduld und Disziplin.)
Es geht im nächsten Schritt nämlich darum, zu verhindern, dass sich wieder unnütze Dinge in der Wohnung ansammeln. Und dafür müssen wir sehr stark sein.


Ständig sagt man uns, wir sollen kaufen. Und zwar reichlich.

Letzte Woche war ich mit meiner Mama bei real und während wir in der Gemüseabteilung die Zutaten für unser Abendessen zusammensuchten, wurden wir alle paar Minuten über die Lautsprecher beschallt. „Heute im Angebot: frisches Rinderhack zu xy Euro das Kilo. Greifen Sie zu!“, „Frische Heidelbeeren für nur 4,99 pro Korb. Greifen Sie zu!“, „Besuchen Sie unsere Snack-Ecke. Würstchen im Brötchen für den Hunger zwischendurch. Greifen Sie zu!“, … So viele Hände zum Zugreifen hab ich überhaupt nicht, man!
Ich möchte gar nicht wissen, wie viele Leute an diesem Tag Hack und Heidelbeeren, oder Bockwurst im Brötchen gekauft haben, obwohl es eigentlich gar nicht auf ihrer Einkaufsliste stand. Einfach nur, weil die Frau mit ihrem Mikrofon ein Bedürfnis geweckt hat, das gar nicht da war.
Und das ist noch harmlos. Sobald wir irgendwo Werbung sehen, wird uns eine Lösung für ein Problem angeboten, das noch gar nicht existiert, bis wir das Plakat, oder den Spot sehen. Und plötzlich fühlen wir uns zu dick, zu faltig, zu untrainiert, oder brauchen dringend noch etwas, das unseren Alltag „erleichtert“, denn schließlich kann der ja noch bis ins Unendliche optimiert werden.


Wir glauben nicht mehr an den Weihnachtsmann, warum dann an Marketingversprechen?

Wann haben wir eigentlich angefangen, Weihnachtsmann, Osterhase und Co. zu hinterfragen? Und warum machen wir nicht genau das mal mit dem, was uns in der Werbung versprochen wird?
Haarschadenlöscher? Fältchenradierer? Wimpernbooster? Come on…
Ich begegne Neuem und Unbekanntem zwar mit Neugier und Offenheit, aber auch ich habe meine Grenzen.
Mittlerweile halte ich es sogar für ratsam, eine gewisse Ignoranz für all das zu entwickeln, was jeden Tag neu auf den Markt geworfen und dann in Megafon-Manier als die einzige Rettung vor dem Untergang der Selbstachtung, des Status, oder des Familienfriedens angepriesen wird.
Um immun gegen Werbung und all ihre Versprechen zu werden, ist es nötig, ein wenig aus seiner Komfortzone zu klettern und alte Gewohnheiten über Bord zu werfen. Das klingt jetzt erstmal anstrengend, macht aber eigentlich sogar ziemlichen Spaß.
 

1. Weniger Fernsehen

Wie oft bist du eigentlich genervt, weil die spannendste Stelle des Films plötzlich mit Werbung unterbrochen wird? (Hat eigentlich mal jemand die Zeit gestoppt, wie viel der Sendezeit eines Spielfilms im Fernsehen für Werbung draufgeht?) Die gute Nachricht: du kannst das umgehen!
Mittlerweile gibt es so viele Online-Plattformen, auf denen du Filme und Serien für kleines Geld anschauen kannst – entweder im Monatsabo, oder durch einen Einzelkauf. Manchmal kannst du Filme sogar online „leihen“ und bezahlst dann nochmal deutlich weniger, da du ihn nur einmal anschauen kannst. Die bekanntesten dieser Plattformen sind wohl Netflix und Amazon Prime.
Der positive Nebeneffekt des ungestörten Filmschauens: du wirst nicht mit Werbung beschallt, die dich in Versuchung führt. Du schlägst also zwei Fliegen mit einer Klappe und kannst dir außerdem frei aussuchen, was du heute schauen möchtest. Dem nächsten Binge-Watching mit dem/der Liebsten steht also nichts mehr im Wege!
Youtube ist zusätzlich dazu eine gute Quelle für informative Clips und (Kurz-)Filme.
 

2. Newsletter abbestellen

Es gab mal eine Zeit, in der mein E-Mail-Postfach an chronischer Überfüllung litt. Schuld daran waren Newsletter. Nervige, bunte Mails von irgendwelchen Firmen, für die ich mich irgendwann mal angemeldet hatte und unter denen meine wichtigen E-Mails zu verschwinden schienen.
„Kennen Sie schon unser neues Produkt? Sie werden es lieben!“ Ja sicher.
Sammle solche Newsletter mal für ein paar Tage in deinem Postfach und nimm dir dann einen halben Abend Zeit, um sie alle abzubestellen. Das ist meistens ziemlich unkompliziert und funktioniert über einen winzig kleinen Link, der am ganz untersten Ende der Mail versteckt ist. Spam adé!
 

3. „Optimierungszeitschriften“ meiden

Wenn ich mir mal eine Zeitschrift kaufe (was äußerst selten passiert), dann ist das entweder eine Yoga-thematisierende, oder das Flow Magazin. Ich war aber auch eine Zeit lang mal sehr anfällig für eine Gattung Zeitschriften, die ich gerne als „Optimierungsblättchen“ bezeichne. Das sind Magazine, die dir sagen, wie du schneller fit wirst, besseren Sex hast und welchen unnötigen Krempel du in diesem Sommer unbedingt brauchst.
Diese Zeitschriften gibt es sowohl für weibliche, als auch für männliche Leser und suggeriert dir nicht nur, dass an dir und deinem Körper dringender Optimierungsbedarf herrscht, sondern besteht auch über zur Hälfte aus Werbeanzeigen für Produkte, die genau diesen Bedarf vermeintlich decken können.
Ganz im Ernst: Ich find‘ mich gut, so wie ich bin. Und deswegen kaufe ich sowas nicht mehr.
Inspiration für Rezepte, Einrichtung, Fitness, Kosmetik und alles, was mich sonst noch interessiert, hole ich mir heute ausschließlich auf Blogs. Da kann ich mir nämlich auch aussuchen, was ich lesen möchte und kaufe nicht 50-80% Werbeanzeigen dazu. Eine gute Quelle, um thematisch passende Blogs zu finden und alle Artikel im Überblick lesen zu können, ist Bloglovin. Einfach mal nach den Schlagworten suchen, die dich interessieren.
 

4. „Bitte keine Werbung einwerfen!“

Ein kleiner Aufkleber am Briefkasten angebracht und schon wirst du von unnötigen Werbeprospekten verschont. Spart dir nicht nur lästige Werbung, sondern schont auch gleichzeitig Ressourcen.
 

5. Inhaltsstoffe kennenlernen

Wenn ich zu DM gehe, bin ich immer mächtig stolz auf mich. Denn abgesehen von ein paar Lebensmitteln wandert dort nichts anderes in meinen Einkaufskorb. Keine Kosmetik. Null.
Auch das war nicht immer so und ich bin sehr froh, dass ich die Zeit, in der ich die Kokos-Sonnencreme und das Duschgel mit der schönen Verpackung unbedingt haben musste, hinter mir gelassen habe.
Was ist passiert?
Ich habe mich mal ein bisschen mit den Inhaltsstoffen der Kosmetika auseinandergesetzt. Und dann ein bisschen mehr. Und dann wollte ich das Zeug einfach nicht mehr auf der Haut haben. Eine gute erste Anlaufstelle ist Codecheck. Hier kannst du Produkte suchen und bekommst dann die Inhaltsstoffe aufgeschlüsselt. Da Codecheck mittlerweile aber nicht mehr ganz so zuverlässig ist, empfehle ich dir, im Zweifel die Stoffe einfach mal in die Suchleiste reinzuhauen. Grundsätzlich gilt: je kürzer die Zutatenliste und je hochwertiger die Inhaltsstoffe, desto besser. Eine erste Inspiration liefern dir vielleicht meine Artikel über Pflanzenölseifen und Arganöl.
 

6. Belohn‘ dich

Ab und zu sollte man sich auch mal was gönnen, da sind wir uns wahrscheinlich einig. Versuche doch einfach mal, eine Zeit lang nichts zu kaufen und belohne dich anschließend mit einem ähnlichen, aber hochwertigen Produkt. So sammelst du keinen minderwertigen Ramsch an, hast aber trotzdem ein schönes Erlebnis und schonst Ressourcen. Am besten kombinierst du diesen Tipp mit Punkt 7:
 

7. Die Wunschliste

Dieser Minimalismus-Trick ist nicht umsonst super beliebt. Wenn du das Bedürfnis verspürst, etwas zu kaufen, – sei es ein paar Schuhe, ein neues T-Shirt, oder ein Lippenstift – warte damit! Setz das Produkt auf eine Wunschliste und lass es dort 30 Tage stehen. Das erfordert im ersten Moment ein bisschen Disziplin, aber es wird oft schon nach wenigen Tagen einfacher. Meist ist es nämlich so, dass du diese Sache, die du unbedingt haben wolltest, nach kurzer Zeit vergessen hast.
Schau am Ende des Monats auf diese Liste. Wenn du dich an das Produkt erinnerst und es wirklich noch möchtest, kauf es dir. Wenn nicht, willst du es eigentlich gar nicht haben. Wenn du dir dann etwas von der Liste gönnst, kannst du ganz sicher sein, dass du lange Freude an diesem Produkt haben wirst.
 

8. Alternative Einkaufsstätten besuchen

Ich habe es oben schon angedeutet: in „herkömmlichen“ Supermärkten wird man oft von allen Seiten mit Kaufempfehlungen beschallt und aus jeder Ecke leuchten einem grelle Produktverpackungen und reduziert-Schilder entgegen. Das lässt sich ganz einfach umgehen, indem du deine Einkäufe einfach woanders erledigst. Wochenmärkte, Unverpackt-Läden und kleinere Bioläden sind super Anlaufstellen dafür. Außerdem ist das Einkaufen hier deutlich entspannter. Hier gibt es weitere Infos zum unverpackten Gemüseeinkauf.
 

9. Budgets setzen

Diese Taktik fällt mir momentan noch etwas schwer, auch wenn ich weiß, dass sie sehr effektiv ist. Um unnötige Spontankäufe zu vermeiden, kannst du dir monatliche Budgets für bestimmte Bereiche setzen – Betrag x für Kosmetika, Betrag y für Klamotten, usw.
Am Besten packst du dir die entsprechenden Beträge in Umschläge und benutzt diese immer nur für die jeweilige Kategorie.
 

10. Entspann dich

Manchmal geht es einfach mit einem durch und man schmeißt alle guten Vorsätze über den Haufen. Das passiert. Mach dich deswegen nicht verrückt. Niemand ist perfekt, oder wird von heute auf morgen zum Superhelden – und das muss auch nicht sein. Bleib nett zu dir selbst und nimm es dir nicht krumm, wenn es mal nicht so klappt, wie geplant. Es gibt immer ein nächstes Mal.
 
Was sind deine Taktiken, um unnötigen Kram zu vermeiden und gegen den Konsumwahn zu rebellieren?
Minimalismus ist toll. Sobald wir die Wohnung einmal ausgemistet haben, lebt es sich gleich viel unbeschwerter. Mit ein paar einfachen Tipps bleibt das auch so.


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11 Antworten zu „Minimalistisch bleiben – 10 rebellische Tipps gegen den Konsum“

  1. Tabea

    Was für ein schöner Post!
    Ich muss ja sagen, dass ich die meisten Trends gekonnt ignoriere, weil ich mir denke, dass eben eine normale Ernährung beispielsweise auch ausreichen muss. Und außerdem ist mir vieles auch einfach zu teuer und zu Umwelt schädlich – Wer braucht importierte Chiasamen, wenn es günstigere einheimische Leinsaat gibt?
    Daher finde ich auch Aboboxen doof… Denn man weiß nie, ob man die Produkte überhaupt verwenden wird oder sein Geld quasi zum Fenster raus schmeißt. Abgesehen davon, dass ich eh kein Freund von to go Sachen bin, weil die so viel Müll machen und Zeug enthalten, was ich nicht da drin haben will.
    Einen Fernseher habe ich gar nicht, weil ich den meiner Mutter auch seit fünf oder sechs Jahren nicht genutzt habe. Auch Zeitschriften kaufe ich nicht, weil mir dazu das Geld fehlt – und Inspiration liefern eben Blogs sowieso viel schöner, weil man auch kommentieren und sich austauschen kann.
    Die Wunschliste habe ich auch… Damit ich dann Weihnachten weiß, was ich mir wünschen kann. So werden ungeliebte Geschenke vermieden. Ansonsten kaufe ich aber eher wenig Neues Zeug, weil ich mein. Geld eben für den Unterhalt des Ponys brauche.
    Liebe Grüße

    1. Liebe Tabea,
      vielen Dank für dein tolles Feedback!
      Ich stimmte dir absolut zu: die regionalen Produkte sind meist nicht nur aus ökologischen, sondern auch aus finanziellen Gründen die bessere Alternative und vieles, das extra eingeflogen werden muss, ist unnötiger Luxus.
      Wenn ich mich mal dazu hinreißen lasse, durch den Supermarkt zu schlendern und nach links und rechts zu schauen, bin ich immer wieder schockiert, wie viel Krempel (ich kann es nicht anders sagen, denn das meiste ist tatsächlich nur unnötiger Ballast) es doch gibt.
      Ich muss ja sagen, dass ich deine Prioritätensetzung großartig finde – ich bin auch ein totales Pferdemädchen. 🙂
      Wenn man einmal herausgefunden hat, was einem wirklich wichtig ist, fällt es meiner Erfahrung nach auch viel leichter, auf Schnick Schnack zu verzichten, weil man ja weiß, wofür man sein Geld lieber ausgeben mag.
      Liebe Grüße,
      Natalie

    2. Tabea

      Hihi… Krempel ist ein gutes Wort. Aber ehrlich gesagt schaue ich den Krempel doch ganz gerne beim Einkaufen an, um mir dann zu denken: „Wer kauft das eigentlich? Wer hat Geld für sowas übrig? Warum kostet das eigentlich 5 Mal so viel wie was vergleichbares? Wieso machen die Leute das nicht einfach selbst?“ Manchmal fängt das ja schon beim Pizzateig an… Was ist denn bitte so schwer daran, selbst Mehl mit Trockenhefe und Wasser zu mischen? (Oder Backpulver, falls man keine Wartezeit in Kauf nehmen kann)…
      Ich glaube, Pferdemädchen ist man entweder mit ganzem Herzen oder gar nicht, oder? Da fühlt sich der Verzicht dann auch gut an, weil man weiß, wofür 🙂
      Liebe Grüße

  2. ine schöne Zusammenfassung hast Du da geschrieben! Ich habe die letzten Tage auch alles gegeben, um die Wohnung aufzuhübschen (aufräumen, ausmisten). Dabei durfte schon einiges gehen. Natürlich bin ich jetzt sehr gewillt, diesen Zustand zu halten Da kommen Deine Tipps genau richtig 🙂 Vor allem das mit der Wunschliste werde ich gleich mal ausprobieren. Da bekommt das Bulletjournal (auch so ein blöder Trend, aber ich hab das Gefühl, das Ding macht mich tatsächlich strukturierter) gleich ne extra Seite dafür 🙂

    1. Vielen Dank für deine lieben Worte! Ich freue mich total, dass dir der Artikel helfen konnte und drücke dir natürlich die Daumen, dass die Wohnung so schön ordentlich und „luftig“ bleibt. Man kann sich nach dem Ausmisten immer direkt viel freier bewegen, oder? 🙂
      An einem Bullet Journal habe ich mich tatsächlich auch schonmal versucht, aber relativ schnell wieder das Handtuch geworfen. Mit fehlt irgendwie die Geduld, das Ganze hübsch zu gestalten. Irgendwann geht mir dann der Spaß flöten und es mutiert zu einem ganz „normalen“ Notizbuch. Ich finde die Dinger bei anderen aber immer total schön zum Anschauen. 😀
      Liebe Grüße,
      Natalie

  3. Das ist ein sehr schöner Artikel!
    Mir hilft: „Nein, danke.“
    Darfs ein bisschen mehr sein? Möchten Sie noch XY dazu? Dieser Artikel wird gerne zusammen gekauft mit YZ.
    „Nein, danke.“
    Ansonsten arbeite ich gerne mit den 5W, also mit fünf mal „Warum?“ fragen, um an die Quelle, die Wurzel des Verlangens zu kommen. Und dann frage ich mich, ob das, was ich haben will, diesen Grund erfüllt.
    Ich möchte neue Wandersocken aus Wolle.
    – Ich habe nur ein Paar, die reichen nicht.
    – Weil ich mehr wandern möchte.
    – Weil wandern eine tolle Beschäftigung ist, die mich fit und beweglicher macht.
    – Weil ich unfit bin und meine Gesundheit darunter leidet.
    – Weil ich zu viel/falsch esse und mich zu wenig bewege.
    In Baumwollsocken bekomme ich Blasen, und an der Ernährungsschraube kann ich auch drehen. Aber um beweglicher zu werden ist wandern eine gute Sache.
    Jetzt habe ich drei Paar wollene Wandersocken: ein paar Sneaker für längere Spaziergänge, ein paar knöchelhohe für kurze Wanderungen und ein paar wadenhohe, die gut in meine Wanderstiefel passen.
    Ich hätte gerne mehr, aber ich habe diesen Wunsch als Konsumwunsch enttarnt – dadurch ist es mir viel leichter gefallen, genau die Sachen zu kaufen, die mir fehlen, und nur so viele davon, wie ich wirklich brauche. Bei 15-25€ pro Sockenpaar fand ich es notwendig, mir darüber klar zu werden, und nicht impulsiv zu shoppen.

    1. Liebe Karin,
      was für tolle Tipps! Vielen Dank fürs Teilen!
      Die Frage nach dem Warum (bzw. den Warums) ist wirklich super hilfreich, denn ganz oft handeln wir beim Kaufen einfach nicht rational. Ich werde mich jetzt in Zukunft öfter mal fragen, warum ich eigentlich Dinge haben möchte, die ich haben möchte. Dein Beispiel mit den Socken verdeutlicht das wirklich wunderbar. „Ich habe etwas, das ich gerne mag und schön finde. Also möchte ich gerne noch mehr davon.“ Dann auf die Notbremse zu treten und zu erkennen, dass man dieses Etwas eigentlich gar nicht braucht, ist einerseits schwierig, andererseits aber total wichtig.
      Liebe Grüße,
      Natalie

  4. Ein großartiger Artikel, liebe Natalie!
    Gerade bei Kleidung finde ich Tauschen auch eine großartige Alternative – entweder durch Tauschparties oder indem man Orte etabliert. Wir haben beispielsweise im Institut eine Bank, auf die jeder aussortierte Kleidung in noch gutem Zustand ablegen kann und jeder kann sich etwas mitnehmen – so musste ich mir seit Studienbeginn nichts mehr kaufen, kann mein Gewissen beruhigen, weil den Stücken so ein zweites Leben geschenkt wird und freue mich über meine neuen Kleidungsstücke mit Geschichte…
    Das mit der Wunschliste mache ich auch schon eine Weile und finde es immer wieder fast schon schockierend, wie schnell ich Dinge, die ich anfänglich wollte, wieder vergesse. Meistens nehme ich mir auch vor, erst, wenn etwas kaputt geht, es durch meinen Wunsch zu ersetzen. Beispielsweise habe ich immer noch die Plastikflasche von vor zwei Jahren und möchte eigentlich eine Glasflasche, da die alte Flasche aber noch in Ordnung ist, wäre es völlig unsinnig, sie zu entsorgen für eine neue – also warte ich und wenn das nicht mehr ganz so geliebte Ding seinen Geist aufgibt, freue ich mich umso mehr über eine schöne Glasflasche 🙂
    Liebe Grüße,
    Frederike x

    1. Liebe Frederike,
      vielen Dank für dein liebes Feedback!
      Die Idee mit der Tauschbank finde ich total super! Da freut man sich direkt doppelt, wenn man ein besonderes neues Teil entdeckt und ein ungeliebtes eigenes ein schönes neuen Zuhause findet. <3
      Ich habe lustigerweise genau die selbe Plastikflaschensituation wie du. Ich hätte so gerne eine schöne aus Glas, aber es wäre wirklich schwachsinnig die alte Flasche wegzuschmeißen. Im Moment sieht es allerdings auch nicht so aus, als wolle sie in naher Zukunft den Geist aufgeben. 😀
      Liebe Grüße,
      Natalie

  5. Liebe Natalie, das sind sehr schöne Tipps, die ich so auch unterschreiben kann! Ich finde, sie sind auch gar nicht so schwer umzusetzen, wenn man sich mal dran gewöhnt hat 🙂 Am meisten Geld gebe ich wohl für Reisen aus.. Meine Wohnung ist mir immer noch zu voll, aber einfach alles wegwerfen ist auch doof. Was sinnvoll anderswo gebraucht wird, kann man spenden, aber auf viele Dinge trifft das ja leider nicht zu. Da muss ich noch Wege finden, wo einige Dinge einen guten neuen Platz finden statt im Müll zu landen (denn das wäre nicht sehr nachhaltig, auch wenn man dann minimalistischer leben kann).
    Liebe Grüße,
    Ela

    1. Liebe Ela,
      vielen Dank für deine lieben Worte. Es freut mich, dass die Tipps dich ansprechen.
      Ich finde, Reisen sind eine ganz wunderbare Art, sein Geld auszugeben. 🙂
      Du hast Recht. Noch brauchbare Dinge einfach wegzuschmeißen, nur damit man mehr Platz hat, ist tatsächlich nicht besonders nachhaltig. Vielleicht kannst du deine aussortierten Sachen sogar noch an jemanden weiterverkaufen, der es braucht oder gerne haben möchte. Meine Freundin Jenni hat einen ganz tollen Artikel über Möglichkeiten geschrieben, wie man aussortierte Dinge noch weitergeben kann. Schau hier gerne mal rein: https://mehralsgruenzeug.com/ausgemistet/
      Liebe Grüße,
      Natalie


Hi, ich bin Natalie, Foodie und Yoga-Praktizierende aus Leidenschaft, Beraterin für vegane Ernährung und Ergotherapie-Studentin.

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Schön, dass du da bist!



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