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Einstieg in Pranayama: Lerne, zu atmen

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Selbst wenn wir Yoga erstmal nur aufgrund der Körperhaltungen (Asanas) üben, wird uns früher oder später ein mysteriöser Begriff begegnen: Pranayama.
Als ich zum ersten Mal davon gehört habe, hat es meine komplette Praxis umgekrempelt. Ich habe so langsam ein Verständnis dafür entwickelt, was Yoga eigentlich wirklich bedeutet und wie es funktioniert. Das führte dazu, dass ich mich vom reinen Üben der Asanas wegbewegt und stattdessen angefangen habe, richtiges, echtes Yoga zu praktizieren.
 

Was bedeutet Pranayama?

Wenn du noch nie mit Pranayama in Berührung gekommen bist, drängt sich dir vielleicht gerade eine Frage auf: „Warum muss ich lernen, wie ich atme? Das passiert doch von ganz alleine.“
Das ist soweit richtig. Atmen konnten wir alle irgendwie schon immer. Einfach so.
Pranayama beschäftigt sich damit, den natürlichen Atem zu beobachten, zu verfeinern und zu kontrollieren. „Prana“ bezeichnet im Yoga die unsichtbare Lebensenergie, die uns ständig umgibt und die durch alles hindurchfließt. Mit Hilfe verschiedener Atemtechniken können wir lernen, diese Energie zu kontrollieren (yama) und durch unseren Körper strömen zu lassen.
Das klingt jetzt extrem spirituell und das ist es auch. Yoga ist spirituell. Aber probiere es doch einfach mal selbst aus:
Setz dich aufrecht hin, schließe deine Augen und atme einmal ganz bewusst tief ein und dann vollständig wieder aus. Du wirst merken, wie du direkt viel ruhiger wirst. Nicht umsonst wird von sämtlichen Life Coaches und Konfliktberatern empfohlen, erst einmal tief durchzuatmen, wenn man gerade kurz vorm Explodieren ist. Durch das bewusste Ein- und Ausatmen richtest du deinen Fokus ganz auf dich – weg von störenden Gedanken, oder Gefühlen.
Ich fühle mich nach meiner Pranayamapraxis meistens nicht nur deutlich entspannter und gelassener, sondern auch viel fitter und energiegeladener. Das macht Prana. Großartig, oder? Wir sollten alle viel mehr atmen.
 

So kannst du Pranayama üben

Es gibt jede Menge Techniken, um den Atem fließen zu lassen und ihn zu kontrollieren. Für den Anfang reicht es jedoch völlig aus, ihn einfach nur zu beobachten.
Leg dich dafür ganz entspannt auf den Rücken – aufs Bett, auf deine Yogamatte, auf den Teppich, ganz egal. Hauptsache du liegst gemütlich, möglichst flach und gerade. Wenn du magst, leg dir ein flaches Kissen in den Nacken. Dein Kopf sollte möglichst gerade liegen, um den Atemfluss nicht zu blockieren. Dein Hals sollte also weder nach vorne abgeknickt, noch nach hinten überstreckt sein.
Lege jetzt eine Hand auf deine Brust und eine Hand auf deinen Bauch und atme ganz normal, wie sonst auch. Die Kunst besteht hier in der Tat darin, ganz normal weiter zu atmen und nicht unbewusst, den Atem zu verändern.
Und dann beobachte dich:

  • Wie fühlt sich die Einatmung an? Spürst du wie die Luft durch deine Nase einströmt? Wo fängt die Bewegung deines Körpers an? Im Brust- oder im Bauchraum? Wo dehnt sich dein Körper zuerst aus?
  • Wie fühlt sich dein Körper an, wenn du vollständig eingeatmet hast? Wie lange dauert die natürliche Pause, bis die Ausatmung beginnt?
  • Wo beginnt die Ausatmung und wo endet sie? Wie schnell und wie tief atmest du aus?
  • Wie fühlt es sich an, wenn du ausgeatmet hast? Wie lange dauert die natürliche Pause, bis du wieder einatmest? Bist du angespannt, oder ganz entspannt?

Es gibt auf diese Fragen keine richtigen, oder falschen Antworten. Jeder atmet anders. Die Hauptsache ist, dass du nicht versuchst, deinen Atem zu verändern, sondern ihn einfach nur beobachtest. So wie er ist.
Wenn du ein paar Minuten so vor dich hin geatmet hast, öffne langsam deine Augen wieder und spüre nach, wie du dich jetzt fühlst.
Irgendwann wirst du deinem Atem auch dann folgen können, wenn du sitzt und deine Hände nicht mehr auf Brustkorb und Bauch legst. Gerade an Tagen, an denen mir der Kopf schwirrt, finde ich diese Einstiegsvariante allerdings extrem hilfreich.
Das Tolle an so einer Atembeobachtung ist, dass du so beschäftigt mit dir selbst bist, dass dir keine doofen Gedanken kommen. Deswegen ist es bei der Meditation auch so hilfreich, sich völlig auf den eigenen Atem zu konzentrieren. Man kann seinen Fokus praktischerweise nämlich immer nur auf eine Sache gleichzeitig richten.
Wenn du Pranayama regelmäßig in deinen Alltag einbaust, wirst du bald merken, dass du gelassener und voller Energie durch den Tag gehst. Zwei bis fünf Minuten morgens nach dem Aufwachen reichen schon, um einen Effekt zu erzielen – manchmal sogar nur ein paar Atemzüge zwischendurch. Probier‘ es doch einfach mal aus!
Natalie
 
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