Sich zum Yoga üben aufzuraffen, fällt manchmal ganz schön schwer. Ich habe 4 Tipps für dich, die dir dabei helfen können.

5 gute Gründe, um Yoga zu üben

Yoga hat sich mittlerweile zu einem echten Trendsport entwickelt- und das nicht ohne Grund. Zahlreiche Yogastudios, -magazine und -lehrer heben die großartigen Auswirkungen, die eine regelmäßige Yogapraxis auf Körper und Seele haben kann, hervor. Meistens haben diese beworbenen Vorzüge einen spirituellen Charakter (Selbstfindung, mit sich selbst ins Reine kommen, etc.). Ich kenne viele Leute, die damit nichts anfangen können und das alles für Humbug halten.
Ich muss zugeben, dass ich am Anfang auch so gedacht habe. „Das sind doch alles Bauernfänger-Floskeln!“
Nachdem ich jetzt eine ganze Weile regelmäßig Yoga praktiziert habe, kann ich allerdings (zumindest in den meisten Fällen) sagen: „Die hatten ja doch Recht!“

Eigentlich hatte ich mit Spiritualität bisher so gar nichts am Hut. Mir erschien es vollends albern, „in mich hinein zu hören“ und am Anfang meiner Yogapraxis kam ich mir immer reichlich bescheuert vor, wenn es daran ging, Atemübungen zu machen. Zugegeben, an das Atmen habe ich mich immer noch nicht völlig gewöhnt, aber ich merke, dass mir Yoga sehr gut tut. Das liegt nicht nur daran, dass ich körperlich fitter werde. Ich komme auch viel mehr geistig zur Ruhe, wenn ich „yogiere“. Je nach Länge der Praxis, kann ich so ganz einfach unangenehme Gedanken für eine ganze Zeit lang zur Seite schieben und mich erstmal entspannen.
Irgendwie bin ich dann im Laufe meiner Praxis doch so ein bisschen in meine Spiritualität reingerutscht. Jap, meine. Meine eigene. Denn Spiritualität ist für jeden anders.
Aber auch, wenn du (noch) nicht auf der spirituellen Schiene unterwegs bist, hält Yoga für dich einiges bereit. Ich habe einfach mal meine Top 5 Gründe zusammengefasst, warum es sich lohnt, mit der Yogapraxis anzufangen.
 

1. Du wirst stärker und fitter

Jetzt wird’s peinlich für mich: Ich habe Muskeln in meinem Körper gefunden, wo ich niemals welche vermutet hätte. Dementsprechend ist zum Beispiel mein Bauch flacher geworden und meine Taille etwas schmaler. Ich bin begeistert! Vor einer Woche habe ich mehrere schwere Äste durch die Gegend geschleppt und es hat mir nichts ausgemacht. Früher wäre ich nach zwei Minuten zusammengebrochen! Deine Muskulatur wird insgesamt viel stärker, was auch zur Folge hat, dass sich deine Haltung verbessert. Dadurch, dass meine Rumpfmuskulatur so gestärkt wird, fällt es mir deutlich leichter, aufrecht zu stehen, sitzen, oder zu gehen. Dadurch habe ich zum Beispiel auch viel weniger Rückenschmerzen. Eigentlich hab ich nur noch Rückenschmerzen, wenn ich mal eine Zeit lang nicht übe. 
Mal ganz davon abgesehen, dass das beides nur wunderbare Nebeneffekte sind, wird dein Körper definiert (ich sag nur: Yogahintern) und du wirst außerdem deutlich flexibler. PLUS: Ich schlafe, seit ich Yoga übe wesentlich schneller ein und besser durch.
 

2. Du entwickelst ein (besseres) Körpergefühl

Seit ich Yoga übe, habe ich ein viel besseres Körpergefühl entwickelt. Oder überhaupt erstmal eins. Ich gehörte meistens zu der Fraktion, die regelmäßig über alles mögliche stolpern, oder gegen Türrahmen laufen. Mittlerweile passiert das eigentlich nur noch im Dunklen. Das klingt total komisch, aber ich habe meine Bewegungen mittlerweile viel besser unter Kontrolle.
Außerdem merke ich auch schneller, was ich brauche, wenn ich geistig, oder körperlich nicht mehr so ganz auf der Höhe bin. Wenn ich zum Beispiel mehrere Stunden am Laptop verbracht habe, werde ich irgendwann unkonzentriert. Gleichzeitig wird mein Körper total hibbelig, so dass ich erstmal eine Runde mit den Hunden gehe, Yoga übe, oder mich sonstwie bewege. Wenn ich plötzlich Heißhunger bekomme, höre ich erst einmal in mich hinein, wieso das so ist: Habe ich wirklich Hunger? Oder ist mir doch nur langweilig? Was brauche ich wirklich? Meistens ist es nämlich eben nicht der Schokoriegel, sondern eher ein Apfel, oder eine vernünftige Mahlzeit.
Kurz: Ich habe gelernt, die Signale meines Körpers zu deuten und entsprechend darauf zu reagieren.
 

3. Du heilst und wächst innerlich

Ich weiß, das hört sich jetzt arg nach Hokuspokus an. Dachte ich am Anfang auch. Ist es aber nicht. Wenn du regelmäßig längere Zeit auf der Matte verbringst, verbringt du auf einmal deutlich mehr Zeit mit dir selbst, als du es gewohnt bist. Du merkst ganz genau, wo Verspannungen sitzen, wo du gerade verkrampfst und dann gehst du auf die Suche nach den Gründen. Manchmal passiert das ganz bewusst während einer Meditation, meistens ist das aber ein unterbewusster Prozess, der einfach so nebenbei abläuft, während du zum Beispiel deine Hüfte dehnst, oder dich in einer leichten Drehbewegung befindest. Ich habe schon so oft in der Endentspannung auf meiner Matte gelegen und geweint, oder gelacht, ohne zu wissen, wieso.
Ob bewusst, oder unbewusst, es tut einfach wahnsinnig gut, wenn Stress abfällt und wir alten Seelenmüll loslassen können. Das kann alte Wunden heilen, die wir schon längst verdrängt haben. Ich kann mich mittlerweile viel besser leiden, als vor Beginn meiner Yogapraxis, was einfach daran liegt, dass ich Dinge aus meiner Vergangenheit nicht nur verdrängt, sondern wirklich losgelassen habe. Wenn ich von der Matte komme, fühle ich mich meistens, als könnte ich Bäume ausreißen.
 

4. Du wirst gelassener und verständnisvoller

Die Kassenschlange ist endlos lang und die Kassierin super langsam? Dann schau ich mir halt schöne Fotos auf Instagram an! Der Typ im Auto vor mir schleicht die Straße entlang? Super, dann kann ich noch länger tolle Musik im Auto hören! Ich habe mich eine Zeit lang gerne über alles mögliche aufgeregt, aber seit ich Yoga übe, habe ich folgendes gelernt: Es macht einfach keinen Sinn, sich über Dinge aufzuregen, die man eh nicht ändern kann. Mittlerweile versuche ich, solchen Situationen immer etwas Positives abzugewinnen. Und wenn es nur eine Lektion ist. Fakt ist nämlich: Die Menschen, die uns begegnen, lehren uns etwas. Du musst nur herausfinden, was es ist. Probier es mal aus! Dein Alltag wird deutlich entspannter werden – auch wenn es vielleicht nicht immer klappt.
Außerdem hilft diese Taktik dabei, nicht mehr so streng mit Anderen und auch mit dir selbst zu sein. Du weißt nie, was dein Gegenüber gerade durchmacht und warum er/sie so handelt. Mit mehr Gelassenheit wirst du auch verständnisvoller werden. Und vielleicht wirst du ja auch ein klein wenig geduldiger mit dir selbst.
 

5. Du triffst bessere Entscheidungen

In schwierigen Situationen, die uns wütend machen, ist es meistens ratsam, nicht direkt dem ersten Impuls nachzugeben. Ich muss gestehen, dass das ein Punkt ist, an dem ich noch jede Menge zu arbeiten habe, aber seit ich Yoga mache, fällt es mir leichter, erstmal kurz inne zu halten. Ein Beispiel: Als ich vor einiger Zeit im Prüfungsbüro meiner Hochschule nachgefragt habe, wie es um meine Thesisanmeldung steht und mir gesagt wurde, dass überhaupt keine Anmeldung vorliegt, war mein erster Impuls der folgende: Laptop zuknallen, aufs Bett legen, kurz heulen, auf die Bachelorarbeit scheißen und das Studium zu schmeißen (im letzten Semester!). Stattdessen habe ich erstmal tief Luft geholt. Und dann nochmal. Ich habe so lange ein- und ausgeatmet, bis diese ganzen dämlichen Gedanken aus meinem Kopf verschwunden waren. Erst danach habe ich gehandelt und bei meinem Professor angefragt, was da schief gelaufen war. Das Ende vom Lied: Die Anmeldung lag noch bei meinem Professor, wurde am gleichen Tag noch im Prüfungsamt eingereicht und ich zur Thesis zugelassen. Sich auf die Atmung zu konzentrieren ist eine der einfachsten Meditationstechniken und sie hat mir an dem Tag so einiges erspart.
Diese Technik ist übrigens auch super hilfreich, wenn man sich mit seinem Partner streitet. Einfach erstmal atmen und zuhören.
 
Insgesamt ist mein Leben durch Yoga wesentlich entspannter und erfüllter geworden. Und das liegt im Grunde nur daran, dass ich darauf höre, was ich brauche und es mir dann so bald wie möglich hole.
Natürlich treten manche Effekte schneller ein, als andere. Mit einer regelmäßigen Praxis lassen sich aber recht schnell erste Erfolge vermerken. Ich habe zum Beispiel bereits nach meiner ersten Stunde geschlafen wie ein Baby.

Yoga
 
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8 Antworten zu „5 gute Gründe, um Yoga zu üben“

  1. Ich könnte Yoga leider noch nicht für mich entdecken, aber vielleicht probiere ich es in Zukunft mal aus.
    Liebe Grüße
    http://www.janinewx.com

  2. Miss-Ruschky

    Ich will Yoga auch so gerne mal ausprobieren, weil ich glaube, dass es wirklich was für mich wäre. Ich bin, was Tollpatschigkeit und Körpergefühl angeht ja auch so ein Sonderfall ?
    Sollte man lieber erst einen geführten Kurs mitmachen oder geht es auch von zu Hause aus?
    Viele Grüße

    1. Ein Yogakurs, oder – im Idealfall – ein Einzelcoaching ist für den Anfang immer empfehlenswerter. Gerade in den ersten Versuchen ist man noch so sehr mit sich und seinem Körper beschäftigt, dass man nicht unbedingt auf die richtige Ausführung der Übungen achtet. Da ist es wesentlich leichter, wenn man jemanden hat, der einem alles zeigt und notfalls korrigiert. Es geht aber auch ohne. Ich habe mir auch alles mehr oder weniger selbst beigebracht. Mir hat es geholfen, mich erstmal hinzusetzen und mir die einzelnen Asanas aus dem Buch einzuprägen und dann Stück für Stück einzeln auszuführen. Erst wenn das einigermaßen sitzt, macht es (meiner Meinung nach) Sinn, sich z.B. an Videos heran zu wagen. Dann muss man nämlich nicht ständig auf den Bildschirm schauen, um zu wissen, was man als nächstes machen muss. 🙂
      Liebe Grüße,
      Natalie

  3. Hallo Natalie!
    Oh, dein Artikel sprüht förmlich vor Begeisterung, dass es wirklich ansteckend ist! Am liebsten würde ich jetzt sofort anfangen – wenn es nicht verdammt spät und ich verdammt müde wäre. Ich finde es toll, dass Yoga dich so begeistern und verändern konnte und weil ich mich ein bisschen mit dir vergleichen kann (ich habe mit Spiritualität nun auch nicht so viel am Hut), glaube ich, dass es mir ebenfalls viel bringen wird.
    (Ja, ich habe noch nicht angefangen. IMMER noch nicht…)
    P.S.: Ein Totschlagargument ist natürlich der Yogi-Hintern. Den hätte ich gerne. 😉
    Liebe Grüße
    Jenni

  4. Yoga habe ich schon vor einiger Zeit für mich entdeckt und es gefällt mir immer besser, vor allem wenn man dann wieder eine neue Post schafft, die vor einigen Wochen noch nicht so hingehauen hat, ist das ein tolles Gefühl. Morgen fange ich mit einem 30-tägigen Yoga-Anfängerkurs an, um alles nochmal von grundauf zu lernen und freue mich schon sehr.
    Danke übrigens für diesen informativen und schönen Artikel!
    Alles Liebe, Eva
    http://www.thesophisticatedsisters.com

    1. Liebe Eva,
      vielen Dank für deine lieben Worte. 🙂
      Ich bin da ganz bei dir: Irgendwann probiert man etwas aus und es klappt einfach so – da fühlt man sich plötzlich, als wäre man unbesiegbar.
      Der Kurs hört sich super an! Ich wünsche dir ganz viel Spaß und viele neue Einsichten!
      Liebe Grüße,
      Natalie

  5. […] ist, auf einen mehr oder weniger sauberen Boden: Deine Yogamatte. Sie ist das Herzstück deiner Yogapraxis und die Voraussetzung dafür, dass du vernünftig üben kannst. Nicht umsonst gibt es zig […]

  6. […] im Stehen nach unten beugen, dass meine Hände die Knie berührten. Dann war Schluss. Erst mit dem Üben bin ich schließlich flexibler geworden, was aber eigentlich auch nur ein Nebeneffekt […]


Hi, ich bin Natalie, Foodie und Yoga-Praktizierende aus Leidenschaft, Beraterin für vegane Ernährung und Ergotherapie-Studentin.

Hier findest du Inhalte und Kurse rund um meine Lieblingsthemen Achtsamkeit, Entspannung, Bewegung und Ernährung.

Schön, dass du da bist!



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