Als ich mit Yoga angefangen habe, hatte ich nicht mal eine richtige Yogamatte. Meistens mussten der Teppich, oder Mamas alte Isomatte herhalten. Deshalb war ich auch äußerst skeptisch, als ich zum ersten Mal von Yogablöcken und -gurten gehört habe. „Wozu brauch ich das denn?“, „Was soll das bringen?“, „Ist das nicht nur Geldmacherei?“ Man macht sich ja schon so seine Gedanken.
Mit fortschreitender Praxis habe ich jedoch gemerkt, dass die meisten dieser Yoga Hilfsmittel tatsächlich ihre Daseinsberechtigung haben. Allgemein kann man sagen, dass sie dich in verschiedenen Positionen unterstützen und diese somit etwas erleichtern sollen. Ein Yogablock hat mir zum Beispiel schon einiges an Knieschmerzen erspart.
In diesem Beitrag möchte ich dir die gängigsten bzw. hilfreichsten Hilfsmittel vorstellen und ihren Sinn und Zweck etwas näher beleuchten.
Gurte
Gurte sind diejenigen Hilfsmittel, die mir anfangs am sinnlosesten vorgekommen sind. Tatsächlich nutze ich sie heute auch nur selten, aber manchmal machen sie wirklich Sinn.
Yogagurte sind meist aus einem strapazierfähigen Geflecht, z.B. aus Baumwolle und haben am Ende eine Schnalle, durch die man den Gurt fädeln und fixieren kann.
Sie sind vor allem bei Übungen, die gestreckte Beine erfordern, Gold wert. Lautet z.B. die Anweisung „Nimm eine stabile, stehende Haltung ein, verlagere dann dein Gewicht auf dein rechtes Bein und hebe das Linke gestreckt nach oben“, bist du froh, wenn du irgendwas hast, mit dem du dein Bein fünf Atemzüge lang oben halten kannst. In der Regel kommt man am Anfang der Praxis nicht mit der Hand an den Fuß des ausgestreckten Beines (ach was…).
In so einem Fall legt man einfach den Gurt um den Fuß und hält ihn mit der linken Hand fest. Fertig ist die Laube und du kannst (zumindest einigermaßen) stabil auf einem Bein stehen.
Die Alternativen
Wenn du keine Lust hast, dir extra einen Yogagurt zu kaufen (was ich übrigens vollkommen nachvollziehen kann), kannst du auch auf Dinge zurückgreifen, die du bereits zu Hause hast. Wenn dein Gürtel zum Beispiel lang genug ist, kannst du den z.B. benutzen. Auch geeignet ist ein langer Schal. Wichtig ist, dass das Material gut am Fuß haftet und nicht plötzlich runter rutscht.
Achtung!
Gurte verleiten ziemlich schnell dazu, die Beine nach oben zu reißen, bis die Kniesehnen brennen. Das ist nicht Sinn und Zweck der Übung. Nimm das Bein so weit nach oben, wie du es alleine hoch bekommst und nutze den Gurt zur Stabilisierung. Ein Ziehen auf der Beinrückseite ist super und wünschenswert. Alles, was darüber hinausgeht, ist es nicht. Sobald du Schmerzen hast, nimm das Bein vorsichtig weiter herunter.
Du wirst merken, dass du bald flexibler wirst. Wer weiß, vielleicht kriegst du ja irgendwann deine Beine hinter die Ohren geklemmt.
Yogablöcke
Blöcke sind wahrscheinlich mit die bekanntesten Yoga Hilfsmittel auf dem Markt. Es gibt sie mittlerweile in zig verschiedenen Ausführungen. Abgesehen von ihrer Größe unterscheiden sie sich eigentlich nur in Farbe und Material. So viele Gestaltungsmöglichkeiten hat man bei einem Klotz halt einfach nicht.
Meine Skepsis gegenüber Yogablöcken ist ziemlich schnell verpufft, als ich zum ersten Mal zwei dicke Bücher benutzen musste, um bequem im Schneidersitz zu sitzen. Danach hab ich mir zu Weihnachten „richtige“ Blöcke schenken lassen.
Allgemein sind Yogablöcke dann hilfreich, wenn du Schwierigkeiten dabei hast, in eine Haltung hinein zu kommen, oder sie über einen gewissen Zeitraum zu halten. Das nach-vorne-Beugen mit geradem Rücken ist anfangs meist eine echte Herausforderung. Um trotzdem den Nacken entspannen zu können, hilft ein entsprechend aufgestellter Blog, auf dem man sich mit den Armen abstützen kann. Wirklich: Gold wert!
Die Alternativen
Solltest du in manchen Positionen etwas Unterstützung brauchen, kannst du auch für den Anfang auf (möglichst gleich) dicke Bücher, oder Kaffeepakete ausweichen, wenn du welche zu Hause hast.
Ein Paar vernünftiger Blöcke ist jedoch das Yoga Hilfsmittel, das ich dir wirklich ans Herz legen möchte und dessen Kauf sich tatsächlich langfristig lohnt.
Yoga Bolster
Bolster. Merkwürdiges Wort. Warum nennt man das Ding nicht „großes, dickes, längliches Kissen“? Wie auch immer: Bolster sind großartig! Besonders zu Beginn einer Yoga-Einheit, um auf der Matte anzukommen und vor allem erstmal ein bisschen runter zu kommen.
Am Besten ist es, eines längs hinter sich zu legen, sich langsam darauf zu legen und dann mit gekreuzten Beinen einfach eine Runde zu chillen. Ein bisschen atmen. Ein bisschen in sich hinein horchen. Und schon sieht die Welt wieder ein bisschen pinker aus. Genau so gut lassen sich Bolster beim Yin Yoga einsetzen. Sie stützen dich in einer Haltung, so dass du sie über einen längeren Zeitraum ganz bequem halten und dabei völlig entspannen kannst.
Die Alternativen
Ich wollte mir schonmal ein Yoga Bolster kaufen, habe es dann aber aufgrund des Preises vorerst sein lassen. Die Dinger sind teilweise echt verdammt teuer! Ein langes Sofakissen, das breit genug ist, tut es jedoch genau so gut. Noch ein bisschen geiler ist eine schmal zusammengefaltete Decke, weil deutlich weicher und kuschliger.
Wenn du viel Yin Yoga übst, solltest du sowieso immer genug Decken bereithalten. Deswegen übe ich das auch meistens im Bett.
Ich hoffe, ich konnte ein bisschen Licht in den Yoga Hilfsmittel-Dschungel bringen. Nicht alles, was es auf dem Markt gibt, braucht man. Manches bereichert aber die Yogapraxis tatsächlich.
Auf welche Yoga Hilfsmittel möchtest du in deiner Praxis nicht verzichten?
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