Die Zeiten, in denen Veganer*innen sich auf Grillpartys mit Blattsalaten über Wasser halten mussten, sind längst gezählt. Mittlerweile gibt es auch in großen Supermärkten teilweise wirklich leckere Alternativen zu Bratwurst und Co.
Vegan Grillen funktioniert aber auch ohne Ersatzprodukte ganz wunderbar, denn auch Gemüse entwickelt ein tolles Raucharoma über dem Feuer. Am allerliebsten mag ich Paprika, dicht gefolgt von Zucchini und weil die Möglichkeiten so vielfältig sind, hab ich mir zwei Varianten mit genau diesen Gemüsesorten rausgesucht, um sie hier mit dir zu teilen. Den passenden Kartoffelsalat findest du übrigens hier.
Ich habe die Rezepte wieder möglichst minimalistisch gehalten – keine ewige Einlegezeit, keine Marinaden mit schwer zu bekommenden Zutaten. Und das Beste ist: Wenn du magst, kannst du dich hier richtig kreativ austoben.
Tofu-Gemüsespieße
Damit Tofu nach was schmeckt, ist es ratsam, ihn in irgendwas einzulegen, dessen Geschmack er annehmen soll. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass mir dazu oft die Geduld fehlt (merkt man eigentlich, dass meine Tage im Moment deutlich mehr als 24 Stunden haben müssten?) und deshalb habe ich direkt auf Räuchertofu zurückgegriffen – da wurde die Hauptarbeit schon für mich erledigt. Für dieses Rezept habe ich den von Edeka verwendet und finde, dass er sich wegen seiner etwas festeren Konsistenz ziemlich gut am Spieß macht.
Du brauchst:
- Spieße (offensichtlich – Am nachhaltigsten sind wiederverwendbare Spieße aus z.B. Edelstahl. Es gibt aber mittlerweile auch welche aus schnell nachwachsendem Bambus, z.B. von pandoo.)
- Zucchini
- Paprika
- Räuchertofu
- rote Zwiebel
- Olivenöl
- optional: Salz, Pfeffer
Ich tu mich hier ein wenig schwer mit Mengenangaben, weil es total drauf ankommt, wie viele Spieße du grillen möchtest und wie oft du welchen Bestandteil darauf haben möchtest. Falls was übrig bleibt, lassen sich die Reste aber wunderbar zu einer Gemüsepfanne oder Ratatouille weiterverarbeiten.
Die Zucchini kannst du am besten längs vierteln und dann in dickere Stücke schneiden, den Tofu in grobe Würfel und die Paprika in mundgerechte, nicht zu kleine Stücke (die schrumpft nämlich ziemlich). Die Zwiebel schälen und in Spalten schneiden, die lassen sich am einfachsten aufspießen.
Vor dem Grillen beträufelst du alles mit etwas Olivenöl (mir ist bei beiden Varianten leider die Ölflasche etwas ausgerutscht) und gibst je nach Geschmack etwas Salz und Pfeffer auf das Gemüse. Ich lasse das meist weg, weil ich den Grillgemüsegeschmack auch so gerne mag und generell eher weniger Salz esse. Fertig ist das erste vegane Grillgut!
Gegrillte Zucchini
Das hier ist sogar noch einfacher!
Du brauchst:
- möglichst dicke Zucchini
- Italienische Kräutermischung (oder eine andere, die du gerne magst)
- Olivenöl
- Salz, Pfeffer
Auch bei der gegrillten Zucchini lasse ich die Mengenangaben weg, du kannst am besten einschätzen, wie viel Hunger du hast und wie würzig du dein Essen magst. Kleiner Tipp: Im Zweifel lässt es sich nach dem Grillen auch noch super nachwürzen und die Kräuter und der Pfeffer laufen dann nicht so stark Gefahr, zu verbrennen.
Die Zucchini längs in ca. 1cm dicke Scheiben schneiden – sind sie zu dünn, werden sie schnell matschig, wenn man nicht aufpasst. Anschließend von einer Seite mit Olivenöl beträufeln und mit Kräutern, Salz und Pfeffer würzen. Dann geht’s ab auf den Grill.
Bei der Zucchini ist es wichtig, sie immer gut im Auge zu behalten, sonst erhält man schnell einen Matschfladen, der auseinanderfällt. Im Zweifel also lieber etwas früher vom Grill nehmen bzw. zwischendurch kurz probieren.
Vegan Grillen geht auch im Ofen
Beide Rezepte lassen sich auch bei nicht so gutem Grillwetter im Ofen zubereiten. Dafür gibst du das Grillgut einfach in eine Auflauf- oder Kuchenform oder auf ein Backblech und lässt es ca. 10 Minuten bei 180 Grad Umluft im Ofen garen. Hier kommt es allerdings stark auf den Ofen an – am besten ist es also, hin und wieder mal einen Blick in die Röhre zu werfen und ggf. einmal (oder je nach Hunger zwei- oder dreimal) zu probieren.
Einen passenden sommerlichen Dip findest du übrigens in diesem Rezept.
Happy veganes Grillfest!